Welt-Hepatitis-Tag

Hepatitisinfektionen bleiben oft Jahre lang unerkannt

Beim Stichwort Hepatitis (Leberentzündung) denken viele Menschen zuerst an den übermäßigen Alkoholkonsum, aber Millionen von Bundesbürgern sind aus ganz anderen Gründen leberkrank: durch Übergewicht, Medikamentenschäden, Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten sowie Infektionen mit Hepatitis-Viren. „Hepatitisinfektionen bleiben oft Jahre lang unerkannt, weil sie oft keine oder nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder Gelenkschmerzen haben. Unbehandelt kann es zu ernsten Spätfolgen wie Zirrhose und Leberkrebs kommen“, sagt Dr. Sigrid Kaminiorz, Chefärztin der Gastroenterologie, am Welt-Hepatitis-Tag. „Hepatitis-Infektionen werden nicht bei Routinetests abgeklärt – man muss gezielt im Blut danach suchen. Wer erhöhte Leberwerte oder Risikofaktoren hat, sollte sich wenigstens einmal auf Hepatitis untersuchen lassen. Alle Krankenversicherten in Deutschland ab 35 Jahre können sich bei der Gesundheitsuntersuchung „Check-up“ kostenlos auf Hepatitis B und Hepatitis C testen lassen.
 
Die Leber hat viele Funktionen
Die Leber ist das größte innere Organ des Körpers. Kein anderes Organ hat so viele Funktionen: Die Leber entgiftet nicht nur das Blut, sondern spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und bei der Verdauung. Auch das Immunsystem und die Blutgerinnung werden von der Leber mit kontrolliert. Die Leberentzündung zerstört die Leberzellen. Ist sie chronisch vernarbt die Leber (Zirrhose). Und das ist gefährlich: Das Blut fließt nicht mehr gut durch die vernarbte Leber und staut sich zurück, was zu inneren Blutungen führen kann. Auch das Leberkrebsrisiko steigt. Lebenswichtige Funktionen, wie Stoffwechsel, Verdauung, das Immunsystem und die Entgiftung des Blutes sind zunehmend eingeschränkt. Giftstoffe können ins Gehirn gelangen. Dr. Sigrid Kaminiorz: „Wird eine chronische Hepatitis-Infektion frühzeitig erkennt und behandelt, lassen sich diese Spätfolgen oft verhindern.“

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